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Kölscher Klüngel vs. Networking


Der liebe Karneval steht vor der Tür. Am 11.11. geht es wieder los. Als gebürtiger Kölner sage ich, endlich! Damit einher kommt das häufige (Vor-)Urteil. „Da wird nur geklüngelt“❗️ mit der Antwort „Der Kölsche Klüngel ist überall!“⁉️. Klüngel ist hier tendenziell negativ besetzt. Aber warum eigentlich? Für Menschen, die nicht im Karneval aktiv sind, ist das wie eine #blackbox 

Als professioneller Networker habe ich da natürlich auch eine Meinung zu. Denn insbesondere in Karnevalsgesellschaften werden aus meiner Sicht sehr viele Dinge richtig gemacht.

Zunächst einmal kommen Menschen zusammen, die ein gleiches Interesse haben. Wie das nun ausgelebt wird, ist nicht das Thema, aber es geht darum gemeinsam im Karneval aktiv zu sein. Diese Gemeinsamkeit wird über #ritualeund #symbole ausgelebt. Beides führt zur Festigung der Gemeinschaft, schafft Vertrauen und Zugehörigkeit. Man kennt und erkennt sich. Auch außerhalb der Gesellschaft findet man bei anderen Karnevalsgesellschaften Anschluss, weil man (zum System) dazu gehört.

Die unterschiedlichen Gründe für Zusammenkünfte führen zu sehr häufigen points of contact. Man sieht sich regelmäßig und über das Erlebte schafft man sich eine gemeinsame Historie, noch ein Grund für mehr Gemeinschaftsgefühl und Zugehörigkeit. #emotion

Das Kern-Team einer Gesellschaft fluktuiert relativ wenig, es braucht Zeit  bis man Teil dieses Teams wird und/oder einen Posten innerhalb der Gesellschaft bekleidet. Man hat gefestigte Ansprechpartner.

Der Umstand zu dem man sich kennenlernt hat im Grunde nichts mit #business zu tun. Daher wird das ganze Thema umso spannender. Denn ausschlaggebend für das ungezwungene #klüngeln ist, dass es keinen Sales-Pitch unter den Teilnehmern gibt. Ein geschäftsorientierter Kontakt wird dann hergestellt, wenn der Interessent danach fragt! Ganz im Sinne von, ein Netzwerk muss man sich aufbauen, bevor man es braucht.“☝🏼Genau hier ist der Sweet Spot aus Networking-Sicht. Man hat sich über Jahre zu einem ganz anderen Thema ein Netzwerk aufgebaut und in dem Moment, in dem man einen Ansprechpartner benötigt, spricht man die Person an, die man ggf. sowieso schon kennt oder man fragt sich durch.

Objektiv betrachtet gibt es natürlich Einstiegshürden. Man braucht ein Interesse an dem Thema, Zeit und Geld. Wer Karneval verabscheut, für den ist das überhaupt nichts. Außerdem sind die Rituale sehr zeitintensiv, es ist immer was los. Als „Aktiver“ hat man auch außerhalb der Session ein Programm. Aber das alles hebt die „Qualität der Ansprechpartner“, die man dort trifft, sie meinen es ernst.

Das einzige „Mancko“, wenn man denn auch was negatives schreiben möchte ist, man muss sich selber um die Ansprechpartner kümmern. Im People Business, wäre das dann mein Job und ich erledige das. #peoplebusiness